Subskription ist ein Begriff, der unter weniger erfahrenen WeintrinkerInnen immer wieder zu Fragezeichen führt. Dem möchten wir hiermit entgegenwirken und etwas aufklären.

Die Subskription, auch En Primeur, ist nichts anderes als ein Warentermingeschäft: Ich bezahle für einen Wein, den ich erst in der Zukunft erhalte. In der Weinwelt wird dieses Konzept seit Jahrzehnten eigentlich nur im Bordeaux angewendet. In anderen Ländern wird es, wenn überhaupt, höchstens bei den ganz grossen und raren Weinen gemacht. So kann man seit ein paar wenigen Jahren zum Beispiel auch in Deutschland gewisse grosse Gewächse subskribieren. Spontan kommen mir da die Weine von Klaus Peter Keller in den Sinn. Seine Weine kommen, genau wie die französischen Vorbilder, nach dem ersten Ausbau in Verkauf und sind sehr gesucht und innert Stunden ausverkauft. Ausgeliefert aber werden sie erst nach dem Ausbau und der vom Winzer veranschlagten Flaschenreife.

Aber was passiert da genau bei der Subskription?

Im Bordeaux verkauften die Winzer ihre Weine früher Fassweise an die Zwischenhändler, die sogenannten Negociants. Diese füllten die Weine dann in Flaschen ab und verkauften sie dann weiter. Offenbar war man bei den Franzosen genötigt, dies Spiel mitzuspielen. Wo sonst würde man Wein kaufen, den man zuvor nicht probieren konnte? Bis vor kurzem standen die Türen dieses En-Primeur-Zirkus ausschliesslich der Fachpresse und renommierten WeinkritikerInnen offen. Der Privatkunde hatte also nur die Möglichkeit, die Verkostungsnotizen zu lesen und blind zu kaufen. Heutzutage gibt es aber auch Fachhändler, welche einen beachtlichen Teil der Bordeauxwinzer in die Schweiz holen und die Fassmusterproben dem breiten Publikum anbieten. Daniel-Vins.ch veranstaltet meiner Meinung nach die ausführlichsten Verkostungen von Fassmusterproben in der Schweiz und ist für den interessierten Weintrinker sicher einen Besuch wert.

Aber warum soll ich subskribieren?

Da wäre mal das Thema der Verfügbarkeit. Oft sind besonders gesuchte Weine sehr rar, und die einzige Möglichkeit, sich diese Weine zu sichern, ist sie in der Subskription zu kaufen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Preis in der ersten Welle der Subskription am günstigsten ist. Wir wissen das, und natürlich wissen auch die Händler, dass wir das wissen. Also ist immer alles knapp und kaum verfügbar. Darum erfährt ein Wein bereits in der Subskription eine erste Preiserhöhung. Das FOMO-Prinzip (Fear of missing out) funktioniert also auch hier bestens!

Das mit dem «günstig» in der Sub kaufen ist aber leider nicht die Regel. Man muss die Preisentwicklung der einzelnen Weine gut beobachten und etwas nach hinten schauen. Nicht selten geht die Preisentwicklung beim Wein auch rückwärts, dann hat man in der Sub für seine Weinschätze mehr bezahlt, als sie bei Release kosten. Aber unter uns: Ich persönlich zahle natürlich auch nicht gerne zu viel. Aber wen kümmert es in zwanzig Jahren, ob er 5.- oder 20.- Franken zu viel bezahlt hat. Man erfreut sich dann einfach nur seiner Preziosen.

Fasslager_Smith_Haut_Lafite

Fasslager bei Smith Haut-Lafitte (c) by Adrian van Velsen

Ein weiterer Vorteil ist, dass man das Format seiner Weine selber bestimmen kann. Wir erinnern uns: Der Wein befindet sich zum Zeitpunkt des Kaufes noch nicht in Flaschen. Und hier mein Tipp: Kaufen Sie Bordeauxweine in Grossformaten wie Magnum oder Doppelmagnum. Wer für seinen runden Geburtstag was auf die Seite legen will, oder für den 30 seiner Kinder, der sollte zu noch grösseren Formaten greifen und gleich eine oder zwei Imperials kaufen. Diese Flaschen versprechen nicht nur den besseren Genuss, sondern halten auch länger als die Normalflasche.

Dann wäre da noch die Herkunft. Wer Weine auf dem Zweitmarkt kauft, weiss oft nicht, wo diese auf der Welt schon überall waren, geschweige denn, wie diese gereist sind. Und nicht oft landen Weine in irgendwelchen ungekühlten Schiffscontainern. Wer etwas Vorstellungsvermögen hat, weiss, wie heiss es in so einem Container wird, wenn der zuoberst im Schiff liegt und täglich von der Sonne bestrahlt wird. So einen Wein will man nicht im eigenen Weinlager haben – nicht geschenkt! Also ist es grundsätzlich nicht verkehrt, die Weine bei einem Fachhändler zu kaufen, wo man weiss, dass die Weine direkt aus dem Bordeaux im Keller landen. Eine Liste von Fachhändlern, die ein Top-Sortiment haben, finden Sie hier.

Es gibt also viele gute Gründe, Wein in der Subskription zu kaufen. Mein Lieblingsgrund ist der, dass ich immer besonders Freude habe, wenn ich die Weine bekomme. Denn ich habe bereits vergessen, was ich dafür bezahlt habe. Quasi Gratiswein also.

Wir bieten unseren Kunden, die bei uns ein Weinlagerabteil mieten, den Service, dass sie die bestellten Weine direkt zu uns in den Weinkeller liefern lassen können, wir diese für sie entgegennehmen und bei ihnen im Abteil einlagern. So müssen Sie nicht mehr Kistenschleppen. Bei Fragen zu unserer Dienstleistung melden Sie sich einfach über unser Kontaktformular. Wir beantworten Ihre Fragen in Kürze.